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Gesunde Ernährung (Lebenspraktischer Bereich)

In unserem Kindergarten wird das gleitende Frühstück praktiziert. Das bedeutet, die Kinder können innerhalb einer vorgegebenen Zeit selbst den Zeitpunkt, die Dauer und den Frühstückspartner wählen.

Das Besondere an unserem Frühstück ist die Buffet-Form, die es den Kindern ermöglicht, die Auswahl und Menge selbst zu bestimmen. Mit dem von uns vorgegebenen Essensangebot nutzen wir die Möglichkeit, gesunde Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Müsli, Vollkornbrot usw. anzubieten.Auf zuckerreiche Lebensmittel verzichten wir bewusst. Hin und wieder werden Ideen von Kindern aufgegriffen, und dann gibt es zusätzlich auch einmal Kleinigkeiten wie z.B. Rührei, Suppe, Würstchen oder Möhrensalat.

 

An das Frühstücken schließt sich das Zähneputzen an, das mehr oder weniger vom Erwachsenen begleitet wird. In Kleingruppen oder alleine wird nach der Vorgabe des Jugendzahnpflegeverbandes geputzt.

 

Zu bestimmten Anlässen wie Geburtstagen, Weihnachten o.ä. ändert sich die vorher beschriebene Frühstücksform. An diesen Tagen gibt es ein gemeinsames Frühstück.

 

Das Frühstück ist uns allen als Begebenheit vertraut, die zum alltäglichen Tagesablauf gehört. Doch Zeitdruck, Stress und Berufstätigkeit scheinen dazu kaum noch Zeit zu lassen.

 

Genug zu essen zu haben und eine reichhaltige Auswahl an Lebensmitteln sind für uns eine Selbstverständlichkeit. In dieser Normalität und Gewohnheit wollen wir aufmerksam machen

 

  • auf einen bewussten Umgang mit dem Frühstück stellvertretend für andere Mahlzeiten

    

  • auf das bewusste Schmecken der Nahrungsmittel

 

  • auf die Vielfalt von leckeren, gesunden Dingen und dass es sich manchmal lohnt, Unbekanntes zu probieren.

 

  • darauf, wie schön es ist, mit Freunden an einem Tisch zu sitzen, sich

          zu unterhalten und ein schönes Frühstück zu genießen.

 

  • auf die Wichtigkeit, möglichst wenig Müll zu produzieren ( Joghurt im Pfandglas, Milch in Pfandflaschen, Müsli und Corn-flakes in Großpackungen)

 

  • den Umgang mit  zuckerreduzierten Lebensmitteln und dass man 

          sich daran  gewöhnen kann (Karies-Prophylaxe).

 

 

Durch die Mithilfe der Kinder bei der Vorbereitung des Frühstücks unterstützen wir ihre lebenspraktischen Erfahrungen und können sie in verschiedenen Bereichen fördern:

 

  • Kognitiver Bereich  (Teller und Tassen abzählen, Aufträge verstehen und ausführen, Wortschatz erweitern)

 

  • Feinmotorischer Bereich (Obst und Gemüse schälen und schneiden,

          Tisch abwischen, Brot selbst schmieren, Müsli in ein Schälchen

          füllen)

 

  • Sozial-emotionaler Bereich (Kontakte werden geknüpft, Gespräche

           finden statt, Große helfen Kleinen, selbständiges Handeln der Kinder

           ist gefragt und jeder muss mithelfen, sonst funktioniert es nicht).    

 

                            

Der Einkauf:

 

Jedes Kind zahlt wöchentlich 2,-€  in die Frühstückskasse ein. Es wird wöchentlich eingekauft. Anhand einer Liste kaufen die Eltern nacheinander ein  (d.h. bei 20 Kindern jeder zweimal im Jahr). Sie bekommen einen Einkaufszettel und bringen mit den Lebensmitteln auch den Beleg mit, da sie das Geld aus der Frühstückskasse erstattet bekommen. Es wird so eingekauft, dass am Anfang der Woche alles da ist. Der Einkaufszettel ist nur eine ungefähre Richtlinie, er kann von den Eltern auch verändert werden. Wenn z.B. der Preis für bestimmte Lebensmittel zu hoch ist, das eigene Kind dabei ist und einen Wunsch äußert oder die  Qualität nicht zufriedenstellend  ist, haben die Eltern die Möglichkeit, etwas Anderes mitzubringen.

 

Getränke und fehlende Lebensmittel werden im nahe gelegenen Laden gekauft.

 

Die Durchführung:

 

Die Mitarbeiterin, die Frühdienst hat, kocht  den Früchtetee und süßt ihn mit Honig. Für die praktische Umsetzung des Buffets ist es erforderlich, Dienste (Tische auf- und abdecken) auf die Kinder zu verteilen. Dieses geschieht durch Auswählen der Symbole der Kinder. Im Morgenkreis werden zwei Kinder zum Auf- und zwei Kinder zum Abdecken ausgewählt. Das Frühstücksbuffet wird auf dem Flur aufgebaut.

  

Hier gibt es zwei  runde Tische zum Sitzen und zwei Tische, auf denen das Essen steht. Geschirr wird von den Kindern auf einen Geschirrwagen  gestellt, Tische werden abgewischt, Getränke bereitgestellt und das Essen vorbereitet.

 

 

  • Die Kinder haben von 9.30  bis 10.30. Uhr Gelegenheit zum Frühstücken.
  • Es wird darauf geachtet, dass alle Kinder etwas essen und auch trinken.
  • Wenn jemand keinen Hunger hat, sollte er wenigstens etwas trinken.
  • Wer fertig ist, räumt sein Geschirr auf die Spüle und wischt seinen Platz ab.
  • Wenn alle gegessen haben, ist wieder die Mithilfe der Kinder gefragt.
  • Alle Lebensmittel müssen wieder weggeräumt werden,
  • der Geschirrspüler wird eingeräumt,
  • Tische müssen abgewischt werden
  • und der Kompost wird nach draußen gebracht.

 

 

                                                 

                                     Zu guter Letzt!

 

Wer jetzt glaubt, unser Konzept hat von Anfang an funktioniert, der irrt!!

Als wir  damit anfingen und unsere Idee auf einem Elternabend vorgestellt wurde, gab es einige Eltern, die mit Skepsis reagierten. Anfänglich bekamen einige Kinder noch Frühstück von zu Hause mit. Doch das wurde immer weniger, denn die Kinder wollten sich natürlich gerne an dem reichhaltigen, leckeren Buffet bedienen.

 

 

Die Gestaltung des Ganzen hat sich in den Jahren weiterentwickelt, so hat sich die Lebensmittelauswahl, der Raum, in dem gefrühstückt wird oder aber auch die Aufgaben und Dienste immer mal wieder verändert.

 

 

Auch wenn der Eindruck entsteht, dass dieses Konzept zu viel Aufwand in der täglichen Kindergartenarbeit bedeutet, ist dem nicht so. Es wird bald  zur Routine und man merkt, wie sehr die Kinder es genießen, mitzuhelfen. Außerdem werden einige Förderbereiche der Kindergartenarbeit automatisch abgedeckt, es macht allen großen Spaß und ganz nebenbei schonen wir durch diese Art der Verpflegung die Umwelt, denn wir produzieren weniger Müll.

 

Allen, die mutig genug sind, es uns nachzumachen, können wir nur sagen: „ Trauen Sie sich, probieren Sie es aus, die Kinder und Eltern werden es Ihnen danken“.

 


Mittagessen

Seit 2009 bieten wir den Kindern, die im Spätdienst betreut werden ein Mittagessen an. Die Kinder kochen um 12.00 Uhr zusammen mit einer Erzieherin ihr Mittagessen, das sie vorher ausgesucht und die Zutaten dafür eingekauft haben. Hierbei ist uns natürlich auch die gesunde Ernährung wichtig. Außerdem wollen wir, dass die Kinder lernen, wie einfache Gerichte z.B. Kartoffelbrei gekocht werden. Pro Mittagessen bezahlen die Eltern 50 Cent.

 

 

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